CATHARINA TEWS – BELA WODA
#REVERSIBILITY – GALERIE ALTES RATHAUS
Catharina Tews, aus der Serie Bela Woda, 2019–fortlaufend © Catharina Tews
Bela Woda ist ein Synonym. Es bedeutet direkt aus dem Sorbischen übersetzt »weißes Wasser«. Das weiße Wasser der Oberlausitz ist seicht und trüb geworden. Die Pumpen aus dem Braunkohletagebau trocknen die Landschaft aus. Wenn der Bagger kommt, werden Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Die Sorben kämpfen um ihr Erbe und der Baggerfahrer um seine Identität. Das alles im Verborgenen hinter dichten Kiefernwäldern.
Die angrenzende Stadt Weißwasser kann die Ruinen ihrer DDR-Vergangenheit im Zentrum weder abreißen noch neu aufbauen. Die Alten prägen heute das Stadtbild. Die Jungen wissen nicht wohin mit sich. Der Wegzug von damals schuf die Brachen von heute. Und auf das Ende der Glasindustrie soll bald das Ende der Kohle folgen. Bela Woda zeigt eine Region, die in anhaltenden Zeiten des Umbruchs nach Luft ringt.
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Catharina Tews wurde 1986 in Greifswald an der Ostsee geboren. An der Freien Universität Berlin erlangte sie den Bachelor of Arts in Publizistik und Kommunikationswissenschaft. 2021 beendet sie ihre Ausbildung an der Ostkreuzschule für Fotografie. Sie lebt und arbeitet als freie Fotografin in Berlin. Fotografisch beschäftigen sie Themen der sozialen Gerechtigkeit und des Strukturwandels in Deutschland und das visuelle Erzählen von Geschichten. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt und ausgezeichnet. Sie gehört zu den Nominierten des ProfiFoto New Talent Awards 19/1 und zu den »Foto als Waffe«-PreisträgerInnen des Willi Münzenberg Forums. Veröffentlicht wurden ihre Arbeiten zuletzt in der Further 3 und New York Edited 2022.
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@catharinatews